Sicca-Syndrom

Jeder fünfte Augenarzt-Patient leidet unter ­empfindlichen Augen, dem sogenannten ­Sicca-Syndrom. Die Probleme entstehen, wenn die Tränenproduktion gestört ist. Nicht behandelt kann das schwerwiegende Folgen haben und muss ­daher individuell therapiert werden.

Was versteht man unter dem Begriff „empfindliche Augen“?

Unsere Tränenflüssigkeit besteht nicht nur aus ­„Salzwasser“, sie enthält u. a. Enzyme und Antikörper, die Fremdpartikel, Bakterien und Viren abwehren. Auch ist sie Sauerstofflieferant und Schutz für unsere Horn- und Bindehaut. Die Tränenflüssigkeit wird in der großen Tränendrüse und in den kleinen Drüsen produziert. Die Menge der Absonderung wird u. a. durch Nervenimpulse und Gefühlsregungen gesteuert. Ist dieses sensible Steuerungssystem gestört, kommt es entweder zu einer geringen Produktion an Tränenflüssigkeit oder aber die ­Zusammensetzung stimmt nicht mehr. Ergebnis ist das „empfindliche Auge“. 

Klassische Symptome sind z. B.:

  • Augenbrennen oder –jucken
  • Trockenheits- oder Sandkorngefühl
  • Druckgefühl der Augen
  • „Ankleben“ der Lider auf dem Augapfel beim Lidschlag
  • Lichtempfindlichkeit
  • wechselnde Sehschärfe
  • übermäßiges Tränen der Augen
  • verklebte Augenlider nach dem Aufwachen 

Mögliche Ursachen des „empfindlichen Auges“ 

  • Altersbedingten Rückgang der Tränenproduktion
  • Klimatische Einflüsse (heiße, trockene Um­gebungsluft, Klimaanlagen)
  • Umweltbelastungen (z. B. verrauchte Luft, Ozon)
  • Bildschirmarbeit
  • Allergien
  • Hormon- Ungleichgewicht
  • Einnahme von Medikamenten, wie z. B. Beta-Blocker, Kontrazeptivum, Schlaf- und Beruhigungsmittel
  • Regelmäßige Verwendung konservierter Augentropfen
  • Mangelernährung (u. a. Vitamin-A-Mangel)
  • Autoimmun-Erkrankungen (Morbus Sjörgen, Lupus erythematodes, Sklerodermie)
  • Verletzungen oder Narben des Auges oder wenn das Lid das Auge nicht voll verschließt.
  • Hautkrankheiten 

Therapiemöglichkeiten

Eine Therapie des Sicca-Syndroms richtet sich immer nach dem Schweregrad der Beschwerden und danach, ob es sich um ein akutes oder chronisches Problem handelt. Wir versuchen, vermeidbare Ursachen in Ihrem Alltag (wie z. B. trockene Raumluft oder Klimaanlagen) aufzuspüren, und geben Ihnen wertvolle Tipps für ein gutes „Augenklima“. Allerdings lassen sich manche Ursachen, wie z. B. die Einnahme bestimmter Medikamente, nicht einfach ausschalten.

In diesem Fall verordnen wir Ihnen Tränenersatz­mittel (Tropfen, Gele oder Salben), die die gleichen Bestandteile wie der natürliche Tränenfilm enthalten. Diese werden dann mehrmals täglich in den Bindehautsack gegeben. Durch die bessere Benetzung der Augenoberfläche wird eine deutliche Linderung der Symptome erreicht.

Therapie mit essentiellen Fettsäuren

Als neuartige Therapie bieten wir in unserer ­Praxis auch die Supplementation ­(Nahrungsergänzung) von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren an. Studien zufolge können diese Fettsäuren, in ­Kombination mit bestimmten Vitaminen und Zink, zu einer ­verbesserten Tränenfilmproduktion führen. Darüber hinaus sollen sich die Fettsäuren positiv auf ­Entzündungsprozesse im Auge auswirken. Die Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) und die alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen, so dass sie mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Dies ist durch die heutige Ernährungsweise ­(„Fast-Food“ und industriell verarbeitete Lebens­mittel) nicht immer ausreichend möglich. Durch speziell abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel (beispielsweise Ocuvite® omega) lässt sich die Versorgung Ihrer Augen mit diesen Stoffen gewährleisten.

Bitte beachten Sie: Nur im richtigen Verhältnis sind diese Nährstoffe wirklich hilfreich. Überdosierungen von Vitaminen können schädliche Auswirkungen haben. Wir raten deshalb von einer ­„Eigenmedizin“ mit Präparaten aus dem Supermarkt oder der ­Drogerie ab. Bitte lassen Sie sich bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer ärztlich beraten.

Selbstverständlich informieren wir Sie vor der Therapie der empfindlichen Augen über die für Sie anfallenden Kosten. 

Wenn Sie noch Fragen haben, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.